Champagner, Cremant, Prosecco und Sekt - Viele Namen für das prickelnde Vergnügen
Wenn es etwas zu feiern gibt, darf es prickeln im Glas. Ob es um einen Geburtstag, den Jahreswechsel oder eine Beförderung geht: ein guter
Schaumwein gehört dazu. Dabei muss es nicht immer Champagner sein. Auch Sekt, Prosecco und Crémant haben ihren ganz eigenen Charakter und eignen sich hervorragend als
Aperitif für ein mehrgängiges Menü oder ganz einfach für einen schönen Sommerabend mit guten Freunden. Denn es muss auch nicht immer Silvester sein, um eine gute Flasche Schaumwein zu köpfen.
Vom Wein zum Schaumwein
Selbst ein so feines Getränk wie Wein lässt sich noch weiter veredeln. Bei der Herstellung von Schaumwein kommen unterschiedliche Methoden zur Anwendung. Je nach Art und Weise, wie die Kohlensäure in den Wein gelangt. Dies kann entweder durch einfache Zufügung der Kohlensäure geschehen oder durch besondere Behandlung im Rahmen der Flaschen- bzw. Tankgärung. Bei
Prosecco können beide Methoden zur Anwendung kommen. Bei Proseccos, die auf traditionelle Weise in der Flasche oder im Tank gereift sind, wird dies durch den Zusatz
spumante auf dem Etikett angezeigt. Kam dagegen das weniger edle Imprägnierverfahren zur Anwendung, findet sich auf dem Etikett der Hinweis
frizzante. In anderen Fällen sagt bereits die Gattungsbezeichnung als solche etwas darüber aus, in welcher Weise der jeweilige Schaumwein hergestellt wurde.
Die Königin der Schaumweine: Der Champagner
Als
Champagner darf nur Schaumwein in den Handel kommen, der aus der Champagne stammt. In der besonders fruchtbaren Region im Nordosten Frankreichs wird dieser bereits seit römischer Zeit gekeltert. Die wichtigsten Anbaugebiete befinden sich im Tal der Marne sowie im Montagne de Reims. Zur Herstellung werden lediglich
drei Rebsorten verwendet. Dabei handelt es sich um die roten Rebarten Pinot Noir (
Spätburgunder) und Pinot Meunier (
Schwarzriesling oder Müllerrebe) sowie die weiße Rebart Chardonnay. Die wichtigste Abgrenzung gegenüber gewöhnlichen Schaumweinen ist die besondere Art der Herstellung des Champagners, die so genannte
Méthode champenoise. Die besonders feinen Perlen des Champagners entstehen im Rahmen der zweiten Gärung direkt in der Flasche. Hierzu werden dem Wein etwas Rohr- bzw. Rübenzucker sowie Hefe zugesetzt und die Flaschen mit Kronkorken verschlossen. Drei Wochen lang werden die Flaschen in nach und nach immer steilerer Form mit dem Flaschenhals nach unten gelagert und täglich um ein Zehntel gedreht, damit sich die Hefe im Flaschenhals absetzt. Beim nachfolgenden
Degorgieren wird die angesammelte Hefe zunächst gefroren, dann aus der Flasche entfernt, die mit Wein wieder aufgefüllt und verkorkt wird. Die anschließende Reifezeit beträgt mindestens fünfzehn Monate. Bei besonders guten Marken wie
Moët & Chandon fällt diese regelmäßig deutlich länger aus. Bei Letzterem handelte es sich im Übrigen um die Lieblingsmarke des Kaisers Napoleon. Weitere wichtige von uns geführte Marken sind Bernard Massard (
Sekt),
Bouvet Ladubay (
Crémant) sowie
Champagne Lanson.
Eine feine Variante: Der Crémant
Der große Vorteil der
Champagner-Methode sind die besonders feinen Perlen im fertigen Schaumwein. Insofern verwundert es nicht, dass auch in Weinregionen jenseits der Champagne diese Art der Herstellung zur Anwendung kam. Aus rechtlichen Gründen darf diese aber nicht Méthode champenoise genannt werden, wie auch die fertigen Schaumweine nicht die Bezeichnung Champagner tragen dürfen. In anderen Regionen Frankreichs nach Méthode traditionelle hergestellte Schaumweine werden daher als
Crémant bezeichnet. Solche Crémants stammen aus dem Elsass, von der Loire, aus dem Burgund oder dem Languedoc. Die charakteristischen Töne der Weine der jeweiligen Region, wie etwa die erdigen Noten der Elsässer Reben, finden sich auch im jeweiligen Crémant wieder. Insofern sorgt die Ausweitung der Champager-Methode in anderen Regionen für eine größere geschmackliche Vielfalt bei der edelsten Form des Schaumweins.
Eine Weinwelt für sich: Der Sekt
Das deutsche Pendant zu den großen französischen Schaumweinen ist der
Sekt. Bei teurem Sekt erfolgt die Reife heute noch oftmals im Wege der traditionellen Flaschengärung wie beim Champagner. Dies ist dann auf den Etiketten auch entsprechend vermerkt. Der weitaus größere Anteil des Sekts wird heutzutage allerdings im Wege der Tankgärung verarbeitet. Als Sekt darf Schaumwein allerdings auch nur dann bezeichnet werden, wenn keine Kohlensäure künstlich zugefügt wird wie etwa beim
Prosecco frizzannte. Großer Beliebtheit unter Kennern erfreut sich vor allem der in kleinen Chargen hergestellte Winzersekt, bei welchen der zugrunde liegende Wein von einem bestimmten Weingut stammt und auch dort weiter verarbeitet wurde.